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SELBSTVERTRAUEN STÄRKEN? So geht's.

 

Der Impuls zu diesem Blogartikel kam mir gestern, als ich mit unserem 4jährigen (Benjamin) im Tiergarten Schönbrunn unterwegs war.

 

Wir haben ihn Anfang Februar vom Kindergarten abgemeldet, weil jeder Tag hingehen ein Kampf war- und wir die Freiheit lieben, einfach unter der Woche einen Ausflugstag zu machen, wenn es passt.

 

 

(Wenn du die Vorgeschichte überspringen willst, lies weiter bei der nächsten Überschrift.)

 

Seine Argumente waren: „da muss ich immer tun, was die anderen sagen“, „das was die dort tun ist langweilig“ und „ich will die große Freiheit, nicht den kleinen Garten“ (Anm.: für 75 Kinder, wenn alle Gruppen draußen waren) 

 

 

Natürlich höre ich die Stimmen die sagen: „später können wir es uns auch nicht aussuchen", „man muss lernen, sich einzufügen“, und „was ist mit den sozialen Kontakten? Er weiß ja nicht, wie man mit anderen umgeht!“

 

 

Dazu nun die Geschichte von gestern. Wir sind von Tier zu Tier gewandert, er kennt sich supergut aus, weiß, wie die Tiere heißen, wo sie wohnen und wer mit wem im selben Lebensraum lebt. Wer wen jagt und was wer frisst. Vieles aus Büchern und vieles auch aus ausgewählten Internet. Wenn jemand ihm mit Zeichentrick kommt, sagt er enttäuscht und ein wenig am Anbieter zweifelnd: „das ist ja nicht echt!“

 

Ich habe mich seit den Semesterferien (seit es klar ist, dass er nicht mehr in den Kindergarten geht) rege bemüht, ihm Kindergesellschaft zu verschaffen. Damit haben wir uns bisher nicht so „aufgehalten“. Wenn welche da waren spielte er - mit anfänglichen Revierverteidigungen - mit ihnen, wenn nicht, spielt er mit uns Eltern, den Großeltern oder allein. 

 

Spannender Weise hat es sich ergeben, dass durch Sturm und Todesfälle alle, bis auf ein Treffen, abgesagt/verschoben wurden und ich schon unruhig wurde, meiner Verpflichtung „für altersgerechten Umgang zu sorgen“ (was auch immer das ist) nicht rechtmäßig nachzukommen. 

 

Am Begräbnis seines Großonkels traf Benjamin dann nach langer Zeit wieder seinen Großcousin, ein Jahr älter als er, und seine kleine Schwester. Er hatte keinerlei Mühe Kontakt zu knüpfen, fangen zu spielen, auf das kleine Mädchen Rücksicht zu nehmen. Kein Thema. Die größte Krise war: das Wegfahren. Sie hätten gerne noch weiter gespielt.

 

Genauso gestern im Zoo: da gab es einen Spielplatz voller Kinder - da war für Benjamin nur klettern interessant.

Etwas abgelegen wuchs ein Bambuslabyrinth, in dem wir - Panther-Mama und Panther-Junges - jagen gingen. Da fand er auf einmal Beute - ein anderer Junge, etwa gleich groß wie er. Und gleich war ein Fangen-Spiel im Gange, das beide aufgrund annähernd gleicher Geschwindigkeiten gut forderte.

 

Und als es Zeit war aufzubrechen und wir in entgegengesetzte Richtungen strebten, war es Benjamin der die Menschengruppe, zu dem das Kind gehörte, fragen wollte, ob sie öfter im Zoo seien… Also liefen wir gemeinsam zurück (natürlich stelle ich gern sein Backup) und fragten nach. Wir beschlossen alle zusammen, uns gemeinsam auf den Weg zum Parkplatz zu machen, was die Kinder sehr genossen.

 

Kurz vor dem Ausgang klang die Spiellust ab und die Müdigkeit trat ein.

 

Das Verabschieden war Drama-frei, alle gesättigt und zufrieden von der Begegnung.

 

Was hat dies nun mit Selbstvertrauen zu tun?

 

Ursprünglich SPÜREN WIR ganz klar, was wir wollen, was und wer uns gut tut und wie lange:

Jetzt: JA, ab jetzt: nein, genug.

 

Möglicherweise sind 25 Kinder zu viel für manche, um diejenigen herauszufinden, die man mag, oder es sind keine dabei.

Oder sie haben andere Freunde. Übrigens treffen wir einen aus dem Kindergarten für Waldspaziergänge. Nicht 25.

 

Einen, mit dem die Wellenlänge passt.

 

Warum reden wir uns und unseren Kindern ein, dass wir anderes sein sollten, als wir bzw. sie eigentlich sind?

Weil wir es so erfahren haben und gewohnt sind und glauben uns anpassen zu müssen. Ein Hirnprogramm.

 

Es gibt Menschen, die LIEBEN Menschenansammlungen, und andere kann man damit quälen.

Manche gehen auf Menschen zu und reden drauflos, andere hören liebend gern zu.

Wir sind nicht alle gleich - oder anders: wir alle sind einzigartig und jeder von uns ist geprägt von Vorerfahrungen, einem Schatz, auf dem unser Selbstvertrauen aufbaut - WENN WIR DIE ERFAHRUNGEN UNBEWERTET LASSEN!

 

Hauptsächlich geht es darum, zu spüren, worauf wir neugierig sind, wo unsere Entdeckerfreude anspringt,

um das zu stillen, wonach wir uns sehnen, was uns erfüllt und glücklich macht.

 

Und das kann ganz schön tricky sein:

denn wir haben Erfahrungen mit Menschen gemacht, in denen Begegnungen zu Schmerz geführt haben,

  • wir wurden ausgelacht,
  • aus der Gruppe ausgeschlossen,
  • unbeachtet gelassen,
  • zurechtgewiesen,
  • mit Liebesentzug bestraft,
  • enttäuscht,
  • ignoriert -
  • unser Sehnen ist ungehört geblieben. 

Ähnliches (Schmerz) kann uns auch mit Sportarten passieren, nur um ein anderes Beispiel zu nennen.

 

Und dann basteln wir - insbesondere unser superintelligentes Gehirn - uns Wege,

  • mit diesem Schmerz und der Angst vor
  • erneuter Zurückweisung und erneutem Alleinsein,
  • Verlust von Sicherheit und Integrität,
  • oder auch Verlust der Beweglichkeit für die Zeit einer Verletzung -

fertig zu werden und weiter leben zu können. 

 

Und dann meinen wir von uns, wir sind gar nicht so gesellig.

Wir brauchen keinen Austausch.

Wir kommen alleine zurecht.

Niemand mag mich wirklich, egal, was ich tue, nirgendwo gehöre ich wirklich dazu.

Oder: "Sport ist Mord"...

 

Dabei baut unser Gehirn einen Vorsichts-Schalter ein, der verhindert, dass wir uns tatsächlich auf eine offene Begegnung (Sportart erlernen) einlassen:

Zu viel Denken und Analysieren zum Beispiel.

Oder alles persönlich nehmen, sich sorgen und zum Drama machen zum Beispiel.

 

Oder vor lauter TUN gar nicht zu einer Begegnung/zum Sport kommen lassen.

 

So. Wir wissen nun, dass es Momente gibt, in denen wir uns selbst was vormachen, weil dieses Hirn-Programm uns SCHEINBAR vor Schmerz schützen soll.

  

In Wahrheit fügen wir uns dadurch noch viel größere, weil kontinuierliche Schmerzen zu,

weil wir uns daran hindern, herauszufinden, was uns TATSÄCHLICH glücklich macht!

 

Das heißt nicht, dass wir eine GARANTIE haben, dass das, was wir uns trauen, für uns auch wirklich passt. 

Sei es im Sport oder in einer Begegnung.

 

Ich kann zum Beispiel meinen, dass Laufen mir gut tun würde. Ich bin neugierig.

Also gehe ich laufen und merke: ganz nett. Keine Begeisterung.

Auch nach öfteren Laufen gehen - man gibt sich ja mehrere Chancen: nichts. Nada. Hm. 

 

Stimmt mit mir jetzt etwas nicht, wo doch alle sagen, „Laufen ist super und gesund und tut gut“?

Oder mag ich vielleicht etwas anderes lieber?

Zum Beispiel auspowern bei guter Musik?

Ausprobieren. Springt der Begeisterungsfunke an? Ja? Na dann!

 

Anderes Beispiel: Wie viele Menschen treffen wir, weil wir sie treffen sollten? Wo KEIN Begeisterungsfunke überspringt?

 

Wieviele, mit denen wir wirklich „im Flow“ sind, wo wir nicht künstlich nach Gesprächsthemen suchen müssen, mit denen sich Schweigen genauso gut anfühlt, wie reden? 

 

Wieso zwingen wir uns/unsere Kinder in Situationen zu bleiben, die unser strahlendstes Selbst schmälern, schwächen, zum Klein sein zwingen?

Weil wir es so gelernt haben, abgespeichert haben und nur durch bewusst machen wieder entspeichern können!

 

 

 

 

 

Ja, FRÜHER MAL, mussten wir uns anpassen, um zur Familie dazuzugehören und zu überleben.

Aber heute? Heute bist DU für dich da.

Immer und überall.

DU kannst dich dafür einsetzen, was DU brauchst.

 

DU kannst dich um deine Bedürfnisse kümmern. NUR DU. 

 

Selbstvertrauen baut sich in den Momenten wieder auf,

 

...in dem du ERNST nimmst, was dir wichtig ist, wo sich Entdeckerfreude meldet!

Indem du darauf vertraust, was du WAHRNIMMST, was für dich stimmt: ohne Wertung, ohne Gut, Schlecht, nur: Neugier ja/nein.

 

Tanzen statt Laufen. Oder heute Tanzen, morgen Laufen.

 


ABLAUF von Selbstvertrauen-Aufbau

 

 

1) Du spürst Neugier, sprich Entdeckerfreude bei etwas neuem.

 

Z.B. eine Zitrone bei einem Kleinkind, eine neue Sportart oder Trainingsart für dich.

 

2) Du probierst es aus und machst eine Erfahrung.

 

Zitrone: macht etwas lustiges im Mund - manche mögen es, manche nicht, ich mag es manchmal oder in Kombination mit etwas anderem. Und DU:......... 

Meine Erfahrung: Laufen macht den Kopf frei. Tanzen hebt den Energielevel. Wertfrei. Je nach Bedürfnis kann ich wählen. DU auch.............

 

3) Das Selbstvertrauen steigt mit deinen ERFAHRUNGEN, NICHT mit deinen VERMUTUNGEN!

 

Im Gegenteil, je mehr du im Vorhinein analysierst oder befürchtest, um so größer wird die Hürde zum Ausprobieren, und die tatsächliche Erfahrung wird beeinflusst und vom Erwartungsfilter gefärbt.

 

Dein Selbstvertrauen steigt, weil du die ERFAHRUNG gemacht hast, NICHT, weil du RECHT gehabt hat, dass du es mögen wirst/oder nicht.

Das eine ist eine WERTFREIE und OFFENE ERFAHRUNG, im anderen Fall hast du eine ERWARTUNG, die ENTTÄUSCHT werden

kann und das mit 50%iger Wahrscheinlichkeit! 

 

4) Training und Integration! Übung macht den Meister.

 

Auch Selbstvertrauen ist, wie Glücksfähigkeit, trainierbar. Mit jeder Anwendung, jedem Mal den Impulsen folgen, gepaart mit den wertfreien Erfahrungen, bereicherst du deinen Pool an Empfindungen, auf den du zurückgreifen kannst einerseits und den du mit noch detaillierteren Empfindungen erweitern kannst.

Im Sport, wie in Begegnungen.

Immer wieder frisch und unbefangen ins Training zu gehen PLUS Basis aus Vorerfahrungen, beschert dir das beste Trainingsergebnis!

 

 


Jedes Ausprobieren, jedes Nachgehen deiner Entdeckerfreude und die daraus gemachte Erfahrung steigert dein Selbstvertrauen.!

 

 

 

Selbstvertrauen entsteht durch TUN, nicht durch drüber nachdenken.

Es entsteht dadurch, dass du ausprobierst, worauf du „anspringst“ und feststellst, ob sich dieses Anspringen bestätigt, oder nicht. 

 

Wir können nur wissen, ob uns etwas schmeckt, wenn wir es probieren.

Da können wir vorher ewig darüber philosophieren, ob die Farbe appetitlich ist, oder nicht.

Auch die Nase verrät nicht alles über den Geschmack. Es ist ein ganzheitliches, sinnliches Erlebnis! 

 

Das ist mit Menschen und Orten nicht anders, wir sind nur anders konditioniert/programmiert, wie wir meinen uns verhalten zu sollen.

Es kann Angst machen, vielleicht sogar Panik, zu jemandem „Vielen Dank für den Vorschlag, aber danke, NEIN“ zu sagen,

allein aus dem Grund, weil sonst das, wozu man von Herzen „Ja! Gerne! Bitte, mehr davon!“ sagt, zu kurz kommen würde.

 

DAS IST SELBSTVERTRAUEN:

ICH TRAUE MEINER WAHRNEHMUNG, MEINER ERFAHRUNG UND KÜMMERE MICH DARUM, AUF MEIN HERZ ZU HÖREN.

 

Das KANN Angst machen. Ja.

Aber du bist ja da.

Für dich.

Alles gut.

Du kannst das.

 

Einmal probiert geht es das nächst Mal schon viel leichter.

Mit jedem Mal zu dir stehen stärkst du dein Dir-Selbst-Vertrauen.

Denn du bist auch auf deiner Seite. Endlich.

 

Und niemand kann dich von hier wieder wegdrängen, wenn DU nicht zustimmst. 

 

Selbstvertrauen wächst mit deinem zu dir stehen, dir treu sein. Wertfrei.

Dann traust du dich und traust du dir zu.

Immer öfter, immer mehr. Denn alles steckt in dir.

Alles, wonach du dich zu sein sehnst, ist in dir, sonst würdest du nicht darauf anspringen. 

 

Alles steckt in dir. Lass es fließen!

Atme, gib dir den Raum, dehn dich aus, erlaube dir „anzuecken“:

an deinen Grenzen, an den Grenzen anderer, lass die Grenzen schmelzen und mach dich auf für echte Begegnung, echte Erfahrung!

 

Zittere, stottere, verhasple dich, werde rot - und vertraue, dass es nicht bleibt.

Wachstums-Schmerzen. Muskelkater.

Dein Selbst-Vertrauen wächst kontinuierlich, mit jedem Mal dir trauen, dich trauen.

 

Und: verurteile dich nicht!

Niemals, denn:

Du gibst immer dein bestes nach deinen aktuellen Möglichkeiten und Bewusstseinsstand! Immer.

Und hast es immer getan! Schließe Frieden mit deiner Vergangenheit.

 

Du hast alles in deinem Sinn richtige getan. Mit dem damaligen Bewusstseinsstand.

Und mit dem heutigen Bewusstseinsstand entscheidest du so, wie du es heute tust.

Vertraue dir! Werde ganz.

 

 

Du bist exakt auf deinem Weg!

 


Was ist für dich Selbstvertrauen? Und wie stärkst DU es? Schreib mir deinen Zugang in den Kommentaren!

 

Und wenn du Frieden schließen willst mit deiner Vergangenheit: Lass es mich wissen.

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Ich bin Esther Hörl,

 

Vermittlerin zwischen innen und außen, Hirn und Herz, Geist und Körper, Spirit und Materie.

Ich sehe dich, wie du ursprünglich gemeint bist und helfe dir, dich wieder mit deinem Wesenskern, zu verbinden. Dort findest du die Antwort auf all deine Fragen. Und dein Glück.

 

Mein Warum? Weil ich es LIEBE, mich mit Menschen, Tieren, Umwelt tief verbunden zu fühlen und gemeinsam zum Gelingen auf dieser Erde beizutragen!

 


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